Die Tonstufen der Nay
Standardmäßig gibt es 7 Nayflöten und sie tragen folgende Namen
- Rast (C)
- Doka (C)
- Bussilik (E)
- Djaharka (F)
- Nawa (G)
- Husseini (A)
- Adjam (Bb)
Darüber hinaus, haben die meisten großen Nayspieler einen weiteren Nay-Set wo einzelne Töne höher oder tiefer gestimmt sind um bestimmte Nuanzen der arabischen Musik zu ermöglichen.
In aller Regel reichen die Nayflöten Nr. 1 bis Nr. 3 aus um beinahe immer mitspielen zu können. Man nennt diese auch die große Gruppe (von der Länge der Flöten betrachtet). Ich favorisiere die Doka Nay und komme fast immer mit ihr aus.
Es gibt also nicht ein Nay das alle Lieder mitspielen kann. Erfahrene Nayspieler kommen trotzdem mit einem Nay aus, da man durch die Mundstellung den Klang bis zu einen Ton verstellen kann. Aber solch ein Manöver (plötzlich die Nayflöte ganz schräg auf die Lippen zu stellen) ist bei besonders schneller Musik äusserst stressig und es empfiehlt sich daher immer den ganzen Set zu kaufen.
Es gibt unheimlich viele Griffe um eine Tonleiter zu erzeugen. Folgende Bilder zeigen lediglich eine Möglichkeit von vielen und soll Ihnen eine Richtlinie für das Spielen der Nayflöte darstellen und keine Abschließende Schulung. Mir ist es bewusst, dass es in der deutschen Sprache m.E. kein Schulbuch für die Nayflöten gibt. Ich bin auch fleissig bei Arbeiten. Bis dahin soll dies aber ausreichen.
Über die Tonleiter und Tonlagen/-stufen:

Sie haben vier Stufen auf der Nayflöte die Töne erzeugen. Die schwierigsten sind die tiefste und höchste. Aus diesem Grund finden Sie hier zwei Tonleitern. Die eine nennen wir die kleine und nutzt lediglich zwei Tonstufen der Nay und die Andere nennen wir die Große Tonleiter. Es empfiehlt sich dringend mit der kleinen anzufangen.
- Eine berechtigte Frage wäre hier: "Wenn es vier Tonstufen gibt, woher soll ich wissen in welcher Tonlage der Ton ist den ich nun endlich erzeugt habe?"
- Die Antwort lautet: "Wenn Sie sich mit Musik auskennen, dann schauen Sie sich oben die 7 Flöten an. Die angegebene Note ist jeweils die Note die erzeugt wird, wenn man alle Löcher bis auf das Letzte schließt und in der zweiten Tonstufe (von tief bis hoch gezählt) einen Ton erzeugt."
- Wie erzeuge ich den Ton auf der zweiten Stufe?
- Die zweite Stufe ist die einfachste, wobei ich gelernt habe, dass die meisten so stark in die Flöte pfeifen, dass meistens die dritte Stufe erst getroffen wird. Ich empfehle dringend entspannt an die Sache zu gehen und wenn man die Mundstellung auch so macht wie oben erläutert, dann trifft man auch den richtigen Ton. Im Zweifelsfall einfach zwischen 16 und 20 Uhr bei mir anrufen und fragen. Ich helfe gerne weiter.
Die kleine Tonleiter

Erste Töne aus der zweiten Tonstufe erzeugen!
Erste Klänge
- Zuerst alle Löcher schließen. In der Regel schließt man mit Zeigefinger, Mittel- und Ringfinger. Die Linke Hand oben die Rechte unten.
- dann den letzen Finger heben. Diese Note entspricht auch der Tonleiterbezeichnung der Flöte (Siehe oben Nr. 1-7).
- Jezt auf einmal gleich zwei Finger heben. Natürlich kann man auch anders, aber so bilden wir unsere erste arabsiche Tonleiter.
- Nun müssten Sie meine Bilder auch verstehen können.
- Der letzte Ton in dieser Tonlage ist natürlich erst erreicht wenn wir alle Löcher öffnen. Aber das ist völlig unnötig, denn die Töne decken sich mit den Tönen die aus einer Tonlage höher entstehen, wenn dabei alle Löcher gedeckt werden.
ACHTUNG: In aller Regel kann man so die Flöte nicht mehr halten. Daher kann man wenn man will die untersten zwei Löcher mit Ring und Mittelfinger schließen. Es beeinflußt den Ton nicht. Somit lässt sich die Flöte leichter halten!
Weiter geht es indem man etwas schärfer bläst um in die dritte Tonstufe zu kommen
- Diesmal fangen wir aber nicht damit an indem wir alle Löcher schließen, sondern wir springen auf die dritte Tonlage während wir das letzte Loch offen halten
- Und nun müssen Sie lediglich machen was im Bild steht:
- Achtung! wieder einmal zwei Löcher auf einmal opfern.
- Dieser Ton muss eine Oktave höher als der ersten Ton der vorigen Tonstufe sein.
- Und dieser würde eine Oktave höher als der zweite Ton der vorigen Tonstufe sein.
Die große Tonleiter

Die große Tonleiter besteht aus einer Tonstufe tiefer und einer höheren. Die Kunst ist nun kleine Tonleiter nahtlos in die große einzufügen.
Wir fangen mit der tieferen Tonstufe an:
- Ein relativ schwerer Ton zu erzeugen. Er gibt allerdings den Selben Ton wie der tiefste Ton der zweiten Stufe
- Das tiefst Loch offen halten
- Nun gleich zwei Finger heben um insgesammt drei Löcher freizugeben
- Den Ringfinger der oberen Hand heben
- Nun nur noch mit dem Zeigefinger ein oberes Loch zuhalten.
ACHTUNG: In aller Regel kann man so die Flöte nicht mehr halten. Daher kann man wenn man will die untersten zwei Löcher mit Ring und Mittelfinger schließen. Es beeinflußt den Ton nicht. Somit lässt sich die Flöte leichter halten!
- Während man wie eben gelesen die untersten zwei Löcher komplimentorisch geschlossen hat (auch wenn hier nicht geschildert), das letzte obere Loch freigeben.
- MIt dem Daumen kann man nun 4 verschieden Töne erzeugen um nicht ruckartig auf die zweite Stufe von Tönklängen zu kommen.
1)
- 2)
- 3)
- 4)
Die höchsten Klänge:
Nachdem wir nun die tiefen Klänge gemeistert haben, sollten wir mühelos von dem höchsten Ton der ersten (tiefen) Stufe in den tiefsten Ton der kleinen Tonleiter kommen. Spielt man diese durch, so kann man mit etwas schärferem blasen noch eine vierte Stufe Töne erreichen, die von Flöte zu Flöte manchmal verschieden kontrolliert wird.
In der Regel gilt diese Lochhaltung:
- Ein mal scharf blasen
- Und noch etwas schärfer

Somit sind fast alle Töne gekonnt. Verschiedene Variationen können noch erreicht werden indem man die Flöte etwas schräger ansetzt und dadurch jeden Ton um einen halben Ton höher oder tiefer ändern kann. Aber auch das Decken vieler unterer Löcher kann den Ton beeinflußen.
Hier bleibt mir nur noch zu sagen.
ÜBUNG macht den MEISTER!
Viel Spaß
Druckversion

Bitte gehe nun diese Einführungskurse jeweils in der Reihenfolge durch:
- Nay oder Kawala Theoretisches, Mundstellung und Ton
- Die einzelnen Töne auf der Nay
- Die einzelnen Töne auf eine E-Kawala

© by marwan hassan ishaak@web.de